Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Merkurtransit am 11.11.2019

Am 11. November 2019, gab es wieder das relativ seltene Ereignis eines Merkurtransits
zu beobachten. Da die Merkurbahn zwischen Erde und Sonne liegt kommt es immer wieder zu
der Konstellation, dass sich der Merkur von der Erde aus gesehen genau vor die Sonnenscheibe
schiebt. Dieses Ereignis findet sieben mal in 46 Jahren statt, mit Abständen von 3.5, 7,
9.5, 10 oder 13 Jahren. Der nächste Merkurtransit wird am 13. Nov. 2032 zu beobachten sein.
Der Merkurtransit vom 11. Nov. dauerte ca. 5 Stunden und 30 Minuten, er begann um 12:35 UT
(13:35 MEZ) und konnte am Observatorium Kanzelhöhe leider nur kurze Zeit beobachtet werden, da
die angekündigte Schlechtwetterfront eintraf.
Obwohl es wetterbedingt nur wenige Live-Bilder gab, wurden dennoch 300.000 Zugriffe auf in dieser
Zeit auf den Webserver des Observatoriums registriert (www.kso.ac.at).

Bilder:
Der Merkur im Weißlicht auf zwei Aufnahmen, die etwa 1.5 Stunden auseinander liegen:
man kann deutlich erkennen, wie weit sich der merkur in dieser Zeit weiterbewegt hat.

Im H-Alpha Licht, das die Chromosphäre der Sonne zeigt, erscheint der merkur als kleine
runde Scheibe am Ostrand der Sonne. So gleichmässig wie jetzt, ist die Chromosphäre
nur alle 11 Jahre, wenn der Aktivitätszyklus der Sonne im Minimum ist.

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