Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Lichtkurven von Strahlungsausbrüchen

Strahlungsausbrüche (Flares) sind nicht nur im H-alpha Licht sichtbar, deren Spektrum reicht von Radiowellen bis zur Gammastrahlung.

Die Grafiken mit den Lichtkurven vergleichen Satellitendaten vom GOES Satelliten, der die Sonne bei sehr kurzen Wellenlängen (0,1 bis 0,8 nm) beobachtet, mit unseren Halpha Daten (656,3 nm). Bei den GOES Daten wird die gesamte Emmission der Sonne in sehr kurzen Wellenlängen zusammengefasst, so als ob die Sonne ein punktförmiges Objekt wäre. Für die Halpha Daten, wird das Verhältnis zwischen dem hellsten Bereich und der mittleren Helligkeit verwendet; die gesamte Helligkeit kann nicht verwendet werden, da die mittlere Sonnenhelligkeit in den Halpha Bildern wegen der Belichtungssteuerung nahezu konstant bleibt.

Beim Vergleich der Kurven fällt folgendes auf:

  • Fast immer laufen die Ausschläge parallel.
  • Der Anstieg der Kurven ist durchwegs steiler als der Abfall
  • kleine Ausbrüche (SF=Subflares) sieht man nicht immer in den GOES Daten
  • gibt es einen Anstieg bei GOES nicht aber bei Halpha, so war der Ausbruch am Sonnenrand
  • Unterbrechungen in Halpha sind auf Wolken und schlechtge atmosphärische Bedingungen zurückzuführen
  • Unterbrechungen bei GOES beruhen auf Eklipsen (Mond, Erde)

 

Impressum