Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Entwicklung der Sonne - Teil 2

Wie im Blog "Entwicklung der Sonne - Teil 1" besprochen, bildete sich vor 4,5 Milliarden Jahren aus einer riesigen Molekülwolke - neben vielen anderen Sternen - unsere Sonne. Dabei begann sich die Wolke aus Gas und Staub unter ihrer eigenen Gravitationskraft zusammenzuziehen, wodurch sich Druck und Temperatur erhöhten. Aus der Wolke entstanden viele einzelne Teilwolken die sich ihrerseits wieder zusammenzogen. Eine dieser Teilwolken war der Ursprung unserer Sonne. Sobald die Temperatur im Inneren der Wolke einige Millionen Grad erreicht hatte setzte die Kernfusion (Wasserstoff verschmilzt zu Helium) ein und die Sonne begann zu leuchten (siehe Abb. 1). 

Seit diesem Zeitpunkt befindet sich die Sonne in ihrer längsten Phase eines Sternlebens, sie ist ein sogenannter Hauptreihenstern. In dieser Phase halten sich die Gravitation (nach innen) und der Gasdruck des heißen Sonnenplasmas (nach außen) die Waage. Dieser Abschnitt wird noch weitere 4,5 Milliarden Jahre andauern. Ejnar Hertzsprung und Henry Noris Russell zeigten, dass die Massen und Leuchtkräfte der Sterne auf ganz spezielle Art und Weise zusammenhängen. Dargestellt wird dieser Zusammenhang im sogenannten Hertzsprung-Russell-Diagramm (HRD), in dem sich die Sonne derzeit auf der Hauptreihe befindet (siehe Abb. 2).

 

 

 

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